Melodie: Sabinchen war ein Frauenzimmer
Text: Wolfgang König-Mönnich, Dezember 2006

Ein kleines Lied will ich hier singen, d`rum hört mal alle zu!
was Wally passiert ist, will ich Euch bringen, ein Lebenslauf im Nu.
Es ist eine wahre Geschichte, so wie das Leben sie schreibt,
begonnen hat sie in Kitlitztreben vor langer, langer Zeit.

Ende November ist sie angekommen, in Kitlitztreben lag Schnee.
Anfangs war sie noch etwas benommen, denn die Nabelschnur tat ihr so weh.
Im Jahre Einundzwanzig, tat Wally den ersten Schrei,
die Mutter war darüber sehr glücklich und gab ihr dann schon mal Brei.

Sechs Jahre später kam Wally zur Schule und hat sich sehr gefreut,
artig saß sie auf ihrem Stuhle, es hat sie nicht gereut.
1935 war die Schule dann aus,
Wally wäre gern noch geblieben, man schickte sie doch nach Haus.

Mit 14 vom Schicksal sehr früh getroffen, waren sie und ihr Vater allein,
doch die beiden hielten zusammen und so soll es auch sein.
Mit 15 begann sie zu lernen, wie man telefoniert,
beim Postamt in Bunzlau hat sie Gespräche für nah und fern serviert.

Die Familie daheim wurde größer, da fasste sie einen Entschluss,
eigene Wege weiter zu gehen, lieber freiwillig bevor man muss.
Die Jahre bis ’45 haben Wally geprägt,
sie hat einen wichtigen Grundstein für’s Leben und ihren Beruf gelegt.

Nach Kriegsende musste Wally bald flüchten, suchte in Coburg ihr Glück,
ihre Heimat in Bunzlau sowie in Breslau, blieben im Osten zurück.
Später in Aschersleben, im dortigen Krankenhaus,
verliebte sich Wally in ihren Charly und nahm ihn als Mann mit nach Haus.

Wallys Berufung war Kinderpflege, das haben die Kleinen gespürt,
so viele Jahre für andere da sein, da ist man wie angerührt.
November ’81, von allen geliebt und verehrt,
hat Wally sich dann mit 60 Jahren dem Ruhestand zugekehrt.

Sich regen bringt Segen sagte sich Wally, unternahm gerne dies und das,
an Freundschaften pflegen, mit Freunden verreisen, hat sie bis heute viel Spaß.
Zum Beispiel per Bahn nach Matrei, als Urlaubsaufenthalt,
doch auch nach Füssen, Bad Salzuflen und in den Schwarzen Wald.

Man könnte darüber noch so vieles singen, und jedem hier fiele etwas ein,
Wally wohnt bei Familie H. und ist auch dort nicht allein.
Die Katzen vorm Haus es wohl wissen, was Wally für sie überhat,
und Mickie ihr Sittich genießt ihre Pflege, und fühlt sich weniger matt.

Freunde, Kollegen und Patenkinder, niemanden lässt sie aus,
zu allen hält Wally ihre Verbindung, und das verdient einen Applaus!
Liebe Tante Wally, Du bist unser bestes Stück,
wir denken so gern an all die Jahre mit Dir zusammen zurück.

Das war die Geschichte von 0 bis 85, so wie das Leben sie schreibt,
heute feiern wir alle und trinken auch fleißig, Wally ist hocherfreut.
Wir singen es hier und heute, Wally ist unser Star,
wo ist bloß die Zeit so schnell hin entschwunden, nun ist sie 85 Jahr.

An diesem Samstag Abend, sie einen ausgeben muss,
wir essen und trinken auf ihre Kosten und das ist ein schöner Schluss.
Herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag
von
Familie G. und Familie B.

Braunschweig, 2. Dezember 2006