Mein Geburtsort Hattorf am Harz war früher ein großes Dorf, heute ist es eine Samtgemeinde. Meine Großmutter und die übrigen Verwandten sprachen überwiegend Plattdeutsch. Das Hattorfer Platt unterscheidet sich von dem Platt in Braunschweig oder Peine doch ganz erheblich und gehört eher zum "ostfälischen" Sprachraum.
Der Klang dieser Sprache ganz allgemein, aber auch die Art und Weise, Situationen des täglichen Lebens in Platt zu begegnen, hat mich damals und amüsiert und fasziniert. Zum Beispiel miteinander scherzen, fluchen, Geschichten erzählen und so weiter.
Als "Hochdeutsch-Erzogener" glaubte ich in jeder Unterhaltung oder Geschichte eine kleine Portion Verschmitztheit in der Ausdrucksweise zu erkennen, die ich nicht genauer beschreiben kann. Als ich mich später für plattdeutsche Lieder interessierte und sie zu singen begann, begegneten mir diese Eindrücke von damals wieder.
In meinem Repertoire von plattdeutschen Liedern sind einige Stücke mit einer irischen Melodie, zum Beispiel "De Moel" mit dem Text von Klaus Groth. Das irische Original heißt "Kelly, the Boy from Kilanne". Oder der Evergreen "Dat Du Mien Leevste Büst".
Damit diese Sprache nicht ausstirbt, gibt es Organisationen, die sich um ihren Erhalt bemühen.
Wer sich für die Plattdeutsche Sprache interessiert, der findet im Internet sehr viele interessante Infos und Kontakte.